Partnerschaftlich, strukturiert, effizient - Exnaton und Kelag blicken auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit zurück

(Exnaton AG, August 2023)

Kontakt
Bis zum Jahr 2030 soll der Strom in Österreich zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien kommen. Das besagt das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG), welches im Sommer 2021 in Kraft trat und traditionelle Energieversorgungsunternehmen in Österreich vor zahlreiche Herausforderungen stellt. Eine schrittweise Anpassung bisheriger Geschäftsmodelle ist nun notwendig. Die Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft, kurz Kelag, einer der führenden Energiedienstleister in Österreich, hat sich dieser voller Tatendrang angenommen und zusammen mit Exnaton zukunftsgerichtete Konzepte für eine nachhaltige Energiewirtschaft erarbeitet und bereits umgesetzt.
In einem Exklusiv-Interview mit Stefan Wakonig, Projektleiter für Energiegemeinschaften der Kelag, haben wir auf 1,5 Jahre enge Zusammenarbeit und Partnerschaft geblickt und die Highlights Revue passieren lassen. Lesen Sie unsere bisherige Erfolgsgeschichte und erfahren Sie, wie unsere Abrechnungssoftware unserem Partner den Schritt in Richtung Energiedienstleister ermöglicht hat.
Firmensitz: Klagenfurt, Österreich
Anzahl der Mitarbeiter:innen: 1700
Anzahl der Kund:innen: 250 000
Mission: Wir glauben an eine Welt, die zu 100% von erneuerbaren Enrtgien bewegt wird - und wir arbeiten jeden Tag daran.

Hallo Stefan, vielen Dank, dass du dir heute Zeit genommen hast, um Einblicke in unsere Zusammenarbeit zu geben. Lass uns über die frühen Anfänge reden: Welche Probleme und Bedürfnisse lagen vor der Zusammenarbeit vor? Welche Lösungen habt ihr euch durch die Zusammenarbeit erhofft?

Wie alle Energieversorgungsunternehmen in Österreich waren auch wir 2021 mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) konfrontiert, das den Ausbau von Energiegemeinschaften vorsieht. Die große Herausforderung am Anfang war es, überhaupt einmal die Gesetzestexte und dieses völlig neue Thema zu verstehen. Außerdem mussten wir uns überlegen, welche Rolle wir als Energieversorgungsunternehmen im Hinblick auf Energiegemeinschaften zukünftig einnehmen können. Es hat sich dann aber relativ schnell eine klare Richtung abgezeichnet und zwar hin zum Energiedienstleister. Im Mai 2021 haben wir in der Kelag dann das Projekt Energiegemeinschaften gestartet und uns überlegt wie wir diese servicieren können. Durch ein SAP-Beratungsunternehmen, mit dem die Kelag zusammenarbeitet, sind wir dann auf Exnaton gestoßen. Kurz darauf haben wir uns auch schon in virtuellen Meetings getroffen und ausgetauscht. 

Zu Beginn wollten wir erst einmal herausfinden, wer Exnaton eigentlich ist, welchen Zugang ihr habt und welches Know-How vorhanden ist. Es ist doch eher untypisch, dass ein Schweizer Start-up am Österreichischen Energiemarkt so präsent und dann auch noch mit so viel Know-How über Energiegemeinschaften ausgestattet ist. Das hat uns natürlich beeindruckt. Am Anfang des Projekts haben wir uns verschiedene Lösungen angeschaut und überlegt, wie wir konkret Energieabrechnung, -visualisierung und die komplette Abbildung der Marktprozesse von Energiegemeinschaften anbieten können.  Wir konnten sehen, dass wir durch euch viel schneller und flexibler in der Abwicklung von Energiegemeinschaften sind. Besonders, weil es sich um eine kundenorientierte Lösung handelt, mit der wir schnell in den Markt einsteigen konnten.  

Wieso habt ihr euch für Exnaton entschieden?

Im Vergleich zu anderen Anbietern, war eure Software und euer Unternehmen einfach am weitesten. Ihr habt uns ein fertiges Produkt geboten, das nur noch an unsere Bedürfnisse angepasst werden musste. Euer Know-How über den Markt und die Funktionalität der Software haben uns dann schlussendlich überzeugt. Sie ist flexibel und kundenorientiert. Mit euch können wir schnell auf Veränderungen des Marktes und der rechtlichen Rahmenbedingungen reagieren.

Was waren die Höhepunkte und größten Erfolge  unserer Zusammenarbeit?

Es gab eine Vielzahl an Höhepunkten. Der Erste war, als die fertige Plattform im Kelag-Design online ging. Der zweite Höhepunkt natürlich, dass wir die erste Pilot-Energiegemeinschaft onboarden und Mitglieder auf die Plattform bringen konnten. Es war ein wirklich cooles Gefühl und ein schönes Erlebnis zu sehen, dass Energie floss. In weiterer Folge dann auch die permanente Weiterentwicklung, durch die wir neue Teilnehmer von Energiegemeinschaften auch schon vollautomatisiert über das Tool onboarden können.
"Wir in der Kelag sind der Meinung, dass wir durch die Zusammenarbeit mit Exnaton definitiv den richtigen Schritt gesetzt haben. Durch euch können wir viel flexibler am Markt agieren und sind fähig, auf Kund:innenwünsche in einem völlig neuen Geschäftsfeld zu reagieren."
Stefan Wakonig
Projektleiter für Energiegemeinschaften der Kelag

Wie würdest du die Zusammenarbeit auf einer Beziehungsebene beschreiben? Wie war die Kommunikation und wie wurden Probleme gelöst?

Es war von Anfang an eine sehr partnerschaftliche Zusammenarbeit. Das haben wir bereits gesehen, als die ersten Verträge unterzeichnet und die Zusammenarbeit fixiert wurde. Im Laufe der Zusammenarbeit ist diese Partnerschaft noch deutlicher geworden. Wir lernen viel von euch. Aber auch ihr bekommt laufend Feedback von uns und setzt dieses um. Kleine Probleme oder Schwierigkeiten sind in einer Zusammenarbeit ganz normal, denn sonst würden wir uns ja nicht weiterentwickeln. In so einem Fall wird schnell und offen kommuniziert, ihr analysiert unser Feedback und nehmt es an. So konnten wir diese bis jetzt immer schnell und unkompliziert beseitigen. Selbst wenn im ersten Moment keine direkte Lösung parat ist, nehmt ihr euch der Herausforderung an und tretet mit Lösungsvorschlägen an uns heran.

Wie würdest du unsere Zusammenarbeit in 3 Worten beschreiben?

Partnerschaftlich, strukturiert und effizient.

Werfen wir einen Blick in die Zukunft: Welche Ziele werden in der Kelag für die Zukunft angestrebt und wie kann Exnaton dabei unterstützen?

Die Megatrends der Energiewirtschaft sind klar: Dezentralisierung und Digitalisierung. Also der Ausbau erneuerbarer Energien ist ein großes Thema, welchem wir uns als Energieversorgungsunternehmen und als Konzern ganzheitlich stellen müssen. Bezüglich Energiegemeinschaften, haben wir aktuell mit der Demokratisierung zu tun, also dass Bürger:innen das Konzept von Energiegemeinschaften leben und Energie untereinander austauschen. Das ist eine große Herausforderung, aber eben auch eine Chance für uns, dass wir uns von der Rolle des klassischen Energielieferanten hin zum innovativen Energiedienstleisters entwickeln.

Wie bereitet sich die Kelag auf die Zeit als digitales Energieversorgungsunternehmen vor?

Eben durch einen schrittweisen Übergang zum Energiedienstleister. Bei uns passiert aktuell intern einiges: Wir investieren stark in standardisierte Online-Prozesse, haben unseren Self-Service-Bereich komplett aktualisiert, wodurch wir noch stärker kundenorientiert arbeiten. Dazu gehört natürlich auch eine gute und leicht verständliche Visualisierung von Energiedaten. Außerdem kommen noch Systeme wie intelligente Verbrauchswaren und smart-meter-basierte Tarife auf Basis von Viertelstunden-Werten. Die Branche wird immer schnelllebiger und wir sind bereit für diese Veränderungen.

Mit Blick auf die Industrie: Was sind die Trends und zukünftigen Entwicklungen, die ihr als richtungsweisend erachtet? 

In Österreich und generell in der gesamten DACH Region beobachten wir einen extremen Anstieg an Photovoltaikanlagen. Diese sind inzwischen ein Standardprodukt, das nicht mehr erklärt werden muss. Im Austausch mit unseren Fachpartnern, die für uns Photovoltaikanlagen installieren, finden wir die Tatsache besonders spannend, dass 75% der PV-Anlagen mit Batteriespeichern kombiniert werden. Diese Zahlen haben uns doch ein wenig überrascht. Wir sehen außerdem, dass auch Endkund:innen definitiv bereit sind, mehr Geld zu investieren, um noch unabhängiger zu werden. Dieser Ausbau erneuerbarer Energien ist für uns als Energieversorgungsunternehmen natürlich ein wesentlicher Punkt. Unser Ziel ist es, in den nächsten zehn Jahren zwei Milliarden Euro in erneuerbare Energien zu investieren. Dazu zählt nicht nur Photovoltaik, sondern ebenso Wind- und Wasserkraft. In diesem Zusammenhang wird auch die Optimierung dieser Anlagen immer wichtiger. Also nicht nur das klassische Abbilden und Abrechnen von Energiedaten, sondern ein noch intelligenteres Management der Energie, in der zusätzliche Flexibilitäten bewirtschaftet werden.

Welche Entwicklungen seht ihr im Bereich der Energiegemeinschaften?

In Österreich gibt es bereits eine gehörige Anzahl and Energiegemeinschaften. In Kärnten beispielsweise, sind schon um die 80 Gemeinschaften aktiv. Das Wachstum im letzten Jahr war sehr stark und wird auch weiter so bleiben. Für mich steht außer Frage, dass Gemeinden, Privat- und Gewerbekund:innen Energiegemeinschaften trotz schwieriger und komplexer Marktgegebenheiten weiterhin gründen werden. Denn die Kund:innen haben den Wunsch, unabhängig vom Energiemarkt zu sein.

Wie muss sich ein Energieversorgungsunternehmen langfristig aufstellen, wenn alle Haushalte PV-Anlagen & Batterien besitzen?

Energieversorgungsunternehmen wie wir es sind, wird das in mehreren Bereichen beeinflussen. Um ein Beispiel zu nennen, geht es da um Prognosefähigkeiten: die Komplexität von langfristigen Vorhersagen im Bereich der Erzeugung und des Stromverbrauchs steigt mit dem Ausbau von erneuerbaren Energien an. Auf der anderen Seite entwickeln sich auch die Kund:innen und ihr Verbrauchsverhalten weiter. Durch PV-Anlagen und Batteriespeicher werden Kund:innen immer mehr zu Prosument:innen. Zusätzlich kommen durch die Elektrifizierung, also beispielsweise den Einsatz von Wärmepumpen und Elektromobilität, neue Verbraucher:innen hinzu. 

Zusammengefasst: der Markt wird viel flexibler werden. Das klassische Geschäft eines Energieversorgungsunternehmens, der ausschließlich Strom an seine Endkund:innen liefert, wird um neue Bereiche erweitert. Es kommt viel mehr zu einem Austausch, in dem Kund:innen eine aktivere Rolle an Energiemarkt einnehmen. Wir als Kelag werden von einem Energielieferanten zu einem kundenorientierten Energiedienstleister.

Wie wird die Zusammenarbeit zwischen Exanton und Kelag in Zukunft aussehen? Was sind die nächsten Schritte?

Die Zusammenarbeit wird sicherlich noch mehr werden. In Zukunft konzentrieren wir uns auf zwei wesentliche Bereiche: Einerseits das Vertriebsgeschäft, welches jetzt auch schon sehr gut läuft. Also das heißt, dass wir mehr Energiegemeinschaften über eure Plattform abwickeln wollen. Der zweite Strang wird die permanente Weiterentwicklung sein. Energiegemeinschaften nach heutigem Stand sind ein noch nicht ganz vollendetes Konzept. Im Sommer und Herbst soll ja auch die Bürgerenergiegemeinschaft in ganz Österreich kommen. Im Frühjahr 2024 dann die Mehrfachteilnahme an Energiegemeinschaften und auch der/die aktive Kund:in als neue Marktrolle. Es tut sich also laufend etwas. Deshalb ist natürlich auch eine ständige Weiterentwicklung der Software von eurer Seite gefragt. Wir wiederum werden unser Produktportfolio weiterentwickeln und ausbauen müssen. Gemeinsam werden wir Lösungen für die Zukunft erarbeiten. Als nächsten Schritt planen wir die Kelag-Mieterstromanlagen, also klassische gemeinschaftliche Erzeugungsanlagen, über eure Software abzuwickeln. Das wird uns zusätzliche Erleichterung im Handling von Kund:innen bieten.

Abschließende Worte: Was möchtest du uns mitgeben?

Wir in der Kelag sind der Meinung, dass wir durch die Zusammenarbeit mit Exnaton definitiv den richtigen Schritt gesetzt haben. Durch euch können wir viel flexibler am Markt agieren und sind fähig, auf Kund:innenwünsche in einem völlig neuen Geschäftsfeld zu reagieren. Die Zusammenarbeit mit euch macht einfach Spaß und wir freuen uns, diese fortzuführen.
Kontakt